Einladung-Zeugniskonferenzen-Januar 2017
Am Donnerstag, dem 1. Dezember war es wieder so weit. Für den jährlich stattfindenden Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels saßen acht Klassensieger in der Aula, um die Jury von ihren Lesekünsten zu überzeugen. Vor einigen Wochen hatten sich die Schülerinnen und Schüler für ein Buch entschieden, mit dem sie bereits in der Klasse als sicherste Leserinnen und Leser punkten konnten. Nun galt es ein größeres Publikum und eine Jury, die aus drei Deutschlehrern, einer Lesemutter, zwei Schülerinnen und der Schulassistentin bestand, zu überzeugen.
Die Aufregung war förmlich zu spüren, aber trotz Anspannung und ungewohnter Atmosphäre lieferten die acht Finalisten gute Ergebnisse ab. Es folgte der zweite Abschnitt des Wettbewerbes, das Lesen eines unbekannten Textes. Die Zuhörer waren mucksmäuschenstill, als die Vorleser ihre Textabschnitte vorlasen. Der unbekannte Inhalt, schwierige Wörter, fremde Namen, bargen einige Stolperfallen. Am Ende konnte Diana Akyol die Jury überzeugen. Sie wird die Lieth-Schule beim Kreisentscheid vertreten.

Wie jedes Jahr stand der Buß- und Bettag 2016 in Bad Fallingbostel wieder im Zeichen des Erinnerns. Die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen der Lieth Schule begingen den Weg des Erinnerns. Dabei gingen sie denselben Weg ab, den russische Kriegsgefangene während der Naziherrschaft gehen mussten, um in das STALAG 11d zu gelangen, wo Tausende letztlich unter menschlich-unwürdigen Bedingungen und unter großen Qualen starben. Dieses Ereignis wurde bereits im Vorfeld durch eine Projektwoche vorbereitet. Das Ziel, den vielen tausenden sowjetischen Toten, die in Oerbke unter der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten ihr Leben ließen und die bisher anonym geblieben sind, ihren Namen zurückzugeben und damit ihre Würde wiederherzustellen, rückte wieder ein wenig näher. Die Gedenkfeier fand, passend zu ihrem bedrückenden und traurigen Thema im strömenden Regen statt. Doch fand sich nirgendwo eine Stimme des Frustes. Schüler, Lehrer und Gäste harrten aus, um den Ermordeten ihren Respekt zu erweisen. An der Zeremonie nahm auch ein Abgeordneter der Russischen Föderation teil, der der OBS Bad Fallingbostel seinen tief empfundenen Dank aussprach und betonte, wie wichtig die Arbeit gegen das Vergessen sei. Im Anschluss an die Kranzniederlegung wurden symbolisch zwei Tontafeln mit den Namen der getöteten russischen Kriegsgefangenen an die dafür vorgesehenen Stelen geschraubt. Das Gros der vorbereiteten Grabplaketten wurde zu einem späteren Zeitung angebracht. Zum Abschluss der Feierlichkeiten wurde während einer kurze Rede betont, wie wichtig es ist, sich nicht dem „Gift“ zu ergeben, welches heutzutage überall lauert, sondern sich immer zu erinnern und gegen das Unwissen anzukämpfen.